Wildgehölze

Was sind Wildgehölze eigentlich?
Wildgehölze sind heimische Pflanzen, die hier in der freien Natur wachsen. Sie sind angepasst an den Boden, das Klima und die natürliche Tierwelt, vor allem die Insektenwelt. Typische Beispiele sind die Wildrose, die Schlehe oder die Weide.

Warum Wildgehölze?
Wildgehölze spielen eine entscheidende Rolle in der Förderung der Biodiversität und der Schaffung eines naturnahen Lebensraums im Garten. Durch die Integration von Wildgehölzen in unseren Garten kann jede und jeder von uns einen positiven Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.

Jetzt noch mal im Einzelnen: Was ist das Gute an Wildgehölzen?
1. Lebensraum für Insekten: Wildgehölze bieten Nahrung, Schutz und Nistmöglichkeiten für eine Vielzahl von Insektenarten. Sie dienen als wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge, Bienen, Käfer und andere bestäubende Insekten.


2. Nahrungsquelle für Vögel: Die Beeren und Früchte von Wildgehölzen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, insbesondere während der kalten Wintermonate. Durch die Bereitstellung von Nahrung fördern wir die Anwesenheit und das Überleben verschiedener Vogelarten in unseren Gärten.

3. Schutz für Wildtiere: Wildgehölze bieten Deckung und Schutz  für verschiedene Wildtiere wie Eichhörnchen, Hasen und Igel. Sie schaffen Rückzugsorte und ermöglichen es Wildtieren, sich sicher zu bewegen und zu leben.

4. Bodenverbesserung: Die Wurzeln von Wildgehölzen tragen zur Bodenstruktur bei, indem sie den Boden lockern und die Bodenerosion reduzieren. Sie fördern auch die Bildung von Humus und verbessern die Wasserspeicherung im Boden.

Wie verwende ich Wildgehölzen im Garten:
1. Hecken und Sichtschutz: Wildgehölze eignen sich hervorragend zur Schaffung von Hecken und Sichtschutzwänden. Sie bieten Privatsphäre und dienen gleichzeitig als Lebensraum für verschiedene Tierarten.

2. Naturnahe Gestaltung: Durch die Integration von Wildgehölzen in die Gartengestaltung können wir eine naturnahe Umgebung schaffen. Dies fördert die Artenvielfalt und schafft ein ausgewogenes Ökosystem.

3. Blühende Sträucher: Viele Wildgehölze produzieren auffällige Blüten, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für bestäubende Insekten darstellen. Durch die Auswahl von Wildgehölzen mit unterschiedlichen Blühzeiten kann man eine kontinuierliche Nahrungsquelle für Insekten gewährleisten.




Zusammengefasst:
Die Verwendung von Wildgehölzen im Garten bietet eine Vielzahl von Vorteilen für die Umwelt und die Tierwelt. Durch die Schaffung eines naturnahen Lebensraums können wir zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen und gleichzeitig einen ästhetisch ansprechenden Garten genießen. Die Integration von Wildgehölzen in die Gartengestaltung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und ökologisch verantwortungsvollen Umgebung.


Jetzt noch ein bisschen Wissenschaftliches zu Pflanzen und Klima:
Die CO-Bindung von Sträuchern und Bäumen ist ein faszinierendes Phänomen, das eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf spielt. Pflanzen sind in der Lage, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufzunehmen und es durch den Prozess der Photosynthese in Sauerstoff und Kohlenhydrate umzuwandeln.
Sträucher und Bäume sind besonders effektive CO2-Senken, da sie im Vergleich zu anderen Pflanzen eine große Menge an Biomasse produzieren können. Durch ihre Größe und ihr Wachstumspotenzial haben sie die Fähigkeit, erhebliche Mengen an Kohlenstoff zu binden und in Form von Holz, Blättern und Wurzeln zu speichern.
Die CO-Bindung erfolgt hauptsächlich durch die Aufnahme von CO2 über die Spaltöffnungen in den Blättern. Dort wird das CO2 von den Chloroplasten in den Pflanzenzellen aufgenommen und in Glucose umgewandelt. Ein Teil dieser Glucose wird zur Energiegewinnung und zum Wachstum der Pflanze verwendet, während der Rest als Stärke oder Zellulose in den verschiedenen Pflanzenteilen gespeichert wird.
Die CO-Bindung von Sträuchern und Bäumen hat eine Vielzahl von positiven Auswirkungen auf die Umwelt. Durch die Reduzierung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre tragen sie zur Verringerung des Treibhauseffekts und zur Bekämpfung des Klimawandels bei. Darüber hinaus verbessern sie die Luftqualität, indem sie Sauerstoff produzieren und Schadstoffe filtern.
Es ist wichtig zu beachten, dass die CO-Bindung von Sträuchern und Bäumen nicht nur von ihrer Anzahl, sondern auch von ihrer Gesundheit und ihrem Wachstum abhängt. Um die maximale CO2-Aufnahme zu gewährleisten, ist es entscheidend, dass sie ausreichend Wasser, Nährstoffe und Sonnenlicht erhalten. Eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern und Grünflächen ist daher von großer Bedeutung, um ihre CO-Bindungskapazität langfristig zu erhalten.
Insgesamt ist die CO-Bindung von Sträuchern und Bäumen ein essenzieller Prozess, der zur Regulierung des globalen Kohlenstoffkreislaufs beiträgt. Durch ihre Fähigkeit, CO2 aufzunehmen und zu speichern, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Erhaltung der Umwelt. Es ist von entscheidender Bedeutung, ihre Bedeutung zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen


 Und jetzt noch mal ein Beispiel: „Alleskönner“ Kätzchenweide

Salix caprea, auch bekannt als Sal-Weide oder Kätzchenweide, bietet eine vielfältige Lebensgrundlage für verschiedene Tiere und Insekten. Hier sind einige Beispiele:

1. Vögel: Die dichte Struktur der Sal-Weide bietet Vögeln wie Meisen, Finken und Kleibern einen idealen Lebensraum. Sie nutzen die Zweige zum Nestbau und finden in den dicken Blättern Schutz vor Raubtieren.

2. Insekten: Salix caprea ist eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Insektenarten. Schmetterlinge wie der Kleine Fuchs und der Trauermantel legen ihre Eier auf den Blättern ab, und die Raupen ernähren sich von ihnen. Auch Bienen und Hummeln besuchen die Blüten der Sal-Weide, um Nektar und Pollen zu sammeln. Da diese Weide sehr früh blüht, bietet sie die erste Nahrungsquelle im Frühjahr auch für die wertvollen Wildbienen. 

3. Rehe und Hasen: Die jungen Triebe der Sal-Weide sind eine beliebte Nahrungsquelle für Rehe und Hasen. Sie fressen die zarten Blätter und Zweige, insbesondere im Frühling und Sommer.

4. Kleinsäuger: Nagetiere wie Eichhörnchen nutzen die Sal-Weide als Unterschlupf und Nahrungsquelle. Sie bauen ihre Nester in den dichten Zweigen und ernähren sich von den Samen und Knospen.

Die Salix caprea ist also ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und bietet Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Tieren und Insekten. Durch den Anbau dieser Pflanze können Sie die Artenvielfalt in Ihrem Garten fördern und einen Beitrag zum Naturschutz leisten.